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Wasserkraft Uri
Die Wasserkraft hat im Kanton Uri eine grosse Bedeutung. Sie produziert saubere und CO2-freie Energie.
Im Kanton Uri werden pro Jahr rund 1’550 Millionen Kilowattstunden Strom mit Wasserkraft produziert. Davon sind 740 Millionen Kilowattstunden Drehstrom für die Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden. Weitere 810 Millionen Kilowattstunden sind Bahnstrom für die SBB (dies entspricht rund 40% vom Jahresverbrauch der Bahn) .
Die Hauptnutzung der Wasserkraft erfolgt entlang der Reuss. In den Kraftwerken Göschenen, Wassen und Amsteg werden rund 75 Prozent des Urner Stroms produziert.
Die Urner Stromproduktion erfolgt hauptsächlich in 16 grösseren Wasserkraftwerken, einige davon werden als so genannte Partnerwerke betrieben. Bei diesen Werken verpflichten sich die Partner, die produzierte Energie gegen anteilsmässige Entschädigung der Jahreskosten zu übernehmen.
Neben der grossen Wasserkraft (>1'000Kilowatt) hat Uri eine beachtliche Anzahl von Klein- und Trinkwasserkraftwerken. Die liefern rund 7.5 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr.
Wasserrechtskonzessionen
Im Kanton Uri gibt es drei Gewässereigentümer, der Kanton Uri sowie die Korporationen Uri und Ursern. Für die Nutzung der Wasserkraft wird eine Konzession benötigt. Diese erteilt der jeweilige Eigentümer. Der Bau einer Wasserkraftanlage bedarf zudem einer Baubewilligung. Die Wasserkraftprojekte müssen den Ansprüchen an die Umweltverträglichkeit und der nachhaltigen Entwicklung genügen.
Mit der Festlegung von Nutzungskategorien für nutzbare Gewässer zeigt der Kanton Uri auf, wo die Realisierung neuer Wasserkraftanlagen «grundsätzlich möglich» oder «erschwert möglich» ist und in welchen Gewässern die Schutzanliegen überwiegen.
Das Amt für Energie ist die Ansprech- und die Leitbehörde für die Wasserkraftnutzung im Kanton Uri. Die Vergabeinstanz von den Wasserrechtskonzessionen ist der Landrat und mit dem fakultativen Referendum letztendlich das Urner Stimmvolk.
Rechtliche Grundlagen:
Gewässernutzungsgesetz (GNG, 40.4101)
Gewässernutzungsverordnung (GNV, 40.4105)
Wasserzinsen
Die Erträge aus der Wasserkraftnutzung belaufen sich für Kanton, Gemeinden und Korporation auf rund 25 Mio. CHF pro Jahr – das entspricht rund 27% der Steuereinnahmen im Kanton Uri.
Wasserzinsen müssen alle Produktionsanlagen bezahlen die eine Leistung über 1'000 Kilowatt haben. Anlagen mit Leistungen zwischen 1'000 und 2'000 Kilowatt bezahlen einen linearen, ansteigenden Anteil, Anlagen über 2'000 Kilowatt Leistung bezahlen den maximalen Wasserzinssatz.
Der Wasserzins ist eine Abgabe für das Recht, ein öffentliches Gewässer zur Erzeugung von Strom zu nutzen. Die Kantone legen die Höhe fest, doch setzt der Bund ein Maximum. Heute liegt dieses bei 110 Franken pro Kilowatt mittlerer, installierter Leistung und ist bis ins Jahr 2030 gesichert.
Die grossen Wasserrechtskonzessionen (Kraftwerk Göschenen, Wassen und Amsteg) im Kanton Uri laufen 2043 aus, die Lucendrokonzession bereits 2024.
Elektrizitätsversorgung
Der gesamte jährliche Strombedarf im Kanton Uri und den angestammten Versorgungsgebieten beträgt rund 350 Millionen Kilowattstunden. Dieser Bedarf wird durch ein Mehrfaches an Produktion aus den Urner Wasserkraftwerken abgedeckt.
Beim Stromverbrauch ist durchschnittlich mit einem Wachstum von 2% pro Jahr zu rechnen. Die Begründung liegt vor allem im Ersatz der fossilen Brennstoffe durch das Substitutionsprodukt Strom. Es werden Ölheizungen durch Wärmepumpen ersetzt und Verbrennungsmotoren durch Elektromotoren (E-Mobilität).
Die Elektrizitätsversorgung im Kanton Uri wird durch die EWA-energieUri, die Gemeindewerke Erstfeld (GWE) und das Elektrizitätswerk Ursern (EWU) sichergestellt. Drehscheibe für die Versorgung des Kantons ist die EWA-energieUri.
Energiebedarf Schweiz Der Anteil der Elektrizität am gesamten schweizerischen Energiebedarf beträgt nur gut einen Fünftel. Dennoch ist Strom die eigentliche Schlüsselenergie, weil auch der Einsatz fossiler Energien stets auf funktionierende elektrische Einrichtungen angewiesen ist. In der Schweiz werden rund 55'000 Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht. Dabei ist die Wasserkraft, die «weisse Kohle», die wichtigste eigene Energiequelle der Schweiz. 60% der Produktion wird dadurch gesichert. Aktuell trägt die Wasserkraft mit rund 96% fast den gesamten Anteil erneuerbarer Stromproduktion. Man unterscheidet Lauf- und Speicherkraftwerke. Letztere werden vor allem zum Einsatz von Spitzenenergie benötigt. Rund 32% der Stromproduktion stammt aus Speicherkraftwerken. |
Für weitere Informationen stehen Ihnen sehr gerne zur Verfügung:
René Brand, Tel. 041 875 26 34, Email rene.brand@ur.ch
Stefan Müller, Tel. 041 875 26 59, Email stefan.mueller@ur.ch
Zugehörige Objekte
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