Haupinhalt

Was nach der Schule? Für die meisten Jugendlichen ist das kein Problem

12. Juli 2016
Ende Juni haben im Kanton Uri 368 Jugendliche ihre obligatorische Schulzeit abgeschlossen. Für die meisten von ihnen verläuft der Übertritt in eine Ausbildung auf Sekundarstufe II völlig unproblematisch.

Im Sommer 2006, also vor 10 Jahren, haben im Kanton Uri 483 Jugendliche ihre obligatorische Schulzeit abgeschlossen. Für einige von ihnen war es nicht einfach, eine geeignete Anschlusslösung zu finden und fast alle mussten sich bei ihrer Berufswahl mit mehreren Optionen auseinandersetzen. Heute präsentiert sich die Situation völlig anders. Ende Juni 2016 schlossen noch 368 Jugendliche ihre obligatorische Schulzeit ab, also fast ein Viertel weniger.

Diese demografische Entwicklung hat zur Folge, dass immer mehr Jugendliche den direkten Einstieg in eine Anschlusslösung auf Sekundarstufe II schaffen. 2006 wussten bei Schulende 19 Urner Jugendliche noch nicht, was sie nach den Sommerferien machen würden, in diesem Jahr waren es gerade noch drei. Die direkte Einstiegsquote in eine Ausbildung auf Sekundarstufe II (ohne Zwischenlösung) liegt im Kanton Uri heute bei über 91 Prozent.

Diese für die Jugendlichen erfreuliche Entwicklung hat aber auch eine Kehrseite. Viele Lehrbetriebe machen sich Sorgen darüber, ob sie ihre Lehrstellen besetzen können. Immer häufiger versuchen sie, Jugendliche frühzeitig an sich zu binden. Die Zahl der Lehrstellen, welche bereits vor Beginn der 3. Oberstufe vergeben wurden, hat sich in den letzten fünf Jahren vervierfacht. Oft sind es aber auch die Eltern, welche froh sind, wenn eine frühzeitige Zusage erfolgt und auch viele Jugendliche sind erleichtert, wenn sie möglichst rasch eine Zusage haben.

Wenn Schülerinnen und Schüler bereits bei der ersten Schnupperlehre in der 2. Oberstufe eine Zusage erhalten, werden sie sich nicht mehr mit anderen Berufen befassen. Der Berufswahlprozess wird vorzeitig abgebrochen und die Auseinandersetzung mit verschiedenen Möglichkeiten findet nicht mehr statt. Es gibt klare Indizien, dass es infolge «falscher» bzw. unsorgfältiger und verfrühter Berufswahl mehr Lehrabbrüche gibt. Solche unnötigen Lehrvertragsauflösungen sind für alle Beteiligten sehr unangenehm und oft auch «schmerzhaft».

Die Bildungs- und Kulturdirektion hält an ihrer Empfehlung fest: Die Auswahl der Lernenden gehört in die 3. Oberstufe (9. Schuljahr). Auch «Wirtschaft Uri» unterstützt dieses Anliegen. Die gemeinsam herausgegebene Broschüre «Informationen und Empfehlungen zum Berufswahlprozess» zeigt auf, dass die Berufswahl der Jugendlichen ein Prozess ist, welcher Zeit braucht und sorgfältig geplant werden muss.
Während für den Lehrbeginn 2012 noch 4 Prozent der Zusagen bereits in der 2. Oberstufe erfolgt sind, waren es 2016 schon 17 Prozent.
Während für den Lehrbeginn 2012 noch 4 Prozent der Zusagen bereits in der 2. Oberstufe erfolgt sind, waren es 2016 schon 17 Prozent.
Auf Social Media teilen