Haupinhalt
Glossar Klimaschutz
Begriffe kurz erklärt
Was sind Treibhausgase?
Treibhausgase (THG) sind Gase, die zur weltweiten Erwärmung der Erde führen. Dazu gehören namentlich Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan und Lachgas. Durch menschengemachte Quellen hat sich die Menge der Treibhausgase seit Beginn der Industrialisierung deutlich erhöht. CO2 entsteht zum Beispiel bei Verbrennungsprozessen von fossilen Treib- und Brennstoffen. Methan- und Lachgase entstehen vor allem in der Landwirtschaft durch die Verdauungsprozesse bei Nutztieren sowie bei Lagerung und beim Ausbringen von Gülle und Mist.
Was sind fossile Energieträger?
Fossile Energieträger sind Kohle, Erdöl und Erdgas. Aus ihnen werden Treib- und Brennstoffe wie Diesel, Benzin, Kerosin, Heizöl etc. hergestellt oder sie werden zur Erzeugung von Elektrizität verwendet. Fossile Ressourcen sind vor Millionen vor Jahren entstanden. Sie können nur einmal abgebaut werden, sind nicht erneuerbar und stehen daher beschränkt zur Verfügung. Beim Verbrennen von fossilen Energieträgern entstehen Treibhausgase wie CO2.
Was sind erneuerbare Energieträger?
Zu den erneuerbaren Energien zählen die Solarenergie, Wasserkraft, Windenergie, Biomasse aus Holz etc. Diese nachhaltigen Energieträger erneuern sich laufend. Sie können in Kombination mit Solaranlagen, Wärmepumpen oder Holzheizungen zum Heizen und in Kombination mit Elektromotoren oder Wasserstoff für die Mobilität verwendet werden. Beim Gebrauch von erneuerbaren Energieträgern werden praktisch keine Treibhausgase freigesetzt. Die entsprechenden Technologien helfen mit, den Klimawandel einzudämmen.
Was ist Dekarbonisierung?
Im Begriff Dekarbonisierung steckt das Wort Karbon (Kohlenstoff). Dekarbonisierung bezeichnet die Abkehr vom Kohlenstoff beziehungsweise von fossilen Energieträgern und den Umstieg auf erneuerbare Energieträger.
Was bedeutet klimaneutral und Netto-Null?
Klimaneutralität bedeutet, dass die von den Menschen ausgestossenen Treibhausgasemissionen und die von der Umwelt aufgenommenen im Gleichgewicht sind. Ein anderer Begriff dafür ist Netto-Null-Emissionen. Die Schweiz will bis 2050 das Netto-Null-Ziel und somit Klimaneutralität erreichen. Uri wie auch alle anderen Kantone sind dabei gefordert.
Was bedeutet ökologische Motorfahrzeugsteuer?
Mit einer nach Hubraum und Gewicht abgestuften Strassenverkehrsabgabe und einem befristeten Steuerrabatt auf energieeffiziente Fahrzeuge werden Anreize zugunsten einer verbrauchsärmeren Fahrzeugflotte geschaffen.
Wo entstehen die meisten Treibhausgase in Uri?
Die meisten Treibhausgase entstehen im Verkehr, gefolgt von Landwirtschaft und Industrie. Im Verkehrssektor wird zusätzlich zwischen Transitverkehr (Durchgangsverkehr) und Lokalverkehr (mit Ziel und/oder Quelle im Kanton Uri) unterschieden.
Was ist das Territorialprinzip und was sind direkte Treibhausgase?
Das Territorialprinzip (für Uri) umfasst die Emission die innerhalb des Urner Kantonsgebiets entsteht bzw. ausgestossen werden. Diese Emissionen werden als direkte Treibhausgasemissionen bezeichnet.
Was sind indirekte Treibhausgase?
Indirekte Treibhausgase entstehen ausserhalb des betrachteten Territoriums, hier also ausserhalb des Kantons Uri. Insbesondere in den Bereichen Konsum, Tourismus und Finanzmarkt entstehen oft indirekte Treibhausgase. Da der Klimawandel eine weltweite Herausforderung ist und wir durch unsere Kaufentscheide viel bewirken können, lohnt sich ein Blick auf diese Bereiche.
Klima
Der Klimawandel ist eine wissenschaftlich belegte Tatsache und auch im Kanton Uri eindeutig nachweisbar. Der Klimawandel und dessen Folgen haben komplexe Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und die Wirtschaft. Die Klimastrategie des Kantons umfasst sowohl Klimaschutz als auch Klimaanpassung.
Die Reduktion der Treibhausgase sowie die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels sind Teil der Klimastrategie. In Abstimmung mit dem Bund und in Zusammenarbeit mit allen Fachstellen werden sowohl Massnahmen zum Klimaschutz wie auch zur Klimaanpassung erarbeitet und laufend umgesetzt.
Klimaschutz
Im Kanton Uri wurde im Auftrag des Regierungsrats in einem partizipativen Prozess ein Klimaschutzkonzept erarbeitet. Das Klimaschutzkonzept zeigt auf, wo Handlungsbedarf besteht und wo Handlungsmöglichkeiten liegen. Es dokumentiert die direkten, innerhalb des Kantonsgebiets verursachten Treibhausgasemissionen und definiert - in Übereinstimmung mit den Zielsetzungen und der Gesetzgebung des Bundes - Absenkpfade für die Reduktion dieser Emissionen auf Netto-Null bis 2050. Das Kernstück des Klimaschutzkonzepts bildet ein umfassendes Massnahmenpaket für alle relevanten Bereiche. Mit der Umsetzung dieser Massnahmen wird der Kanton Uri aufgrund der heutigen Erkenntnisse bis 2050 sein Netto-Null Ziel erreichen. Am 22. August 2023 hat der Regierungsrat das Klimaschutzkonzept Uri verabschiedet und zur Kenntnisnahme an den Urner Landrat weitergeleitet. Hier gelangen Sie zum Klimaportal Uri.
Klimaanpassung und -beobachtung
Im Alpenraum macht sich der Klimawandel durch den Anstieg der Temperaturen, die Änderungen der Niederschlagsregime und die Zunahme von Extremereignissen bemerkbar. Der Klimabericht Urschweiz und ein Faktenblatt finden Sie unter Publikationen. Die Treibhausgas-Emissionen des Kantons Uri werden in einem Bericht für die Jahre 2015, 2020 und 2030 ausgewiesen. Sie können auch eigene grafische Auswertungen zu den erwarteten Veränderungen in Uri im CH2018-Webatlas auf folgender Website des Bundes vornehmen: https://www.nccs.admin.ch/nccs/de/home/materialien-und-daten/daten/ch2018-webatlas.html. Weitere Informationen zum Klimawandel und den Kosten, die durch den Klimawandel anfallen, finden Sie hier: Klima - Umwelt Zentralschweiz (umwelt-zentralschweiz.ch). Jährlich finden Klimaworkshops zu verschiedenen Schwerpunktthemen statt. Die Präsentationen der Vorträge finden Sie unter den Publikationen.
Wegweiser Klimastrategie und Online-Tool "Anpassung an den Klimawandel" für Gemeinden
Mit dem Wegweiser Klimastrategie können kleine und mittlere Gemeinden auf niederschwellige Art und Weise eine Unterstützung erhalten. Der Wegweiser dient als Orientierungshilfe und zeigt einen einfachen Weg zur Entwicklung einer Klimastrategie auf. Das Online-Tool «Anpassung an den Klimawandel» unterstützt Gemeinden dabei, Klimarisiken lokal anzugehen, die potenziellen Risiken zu erkennen und passende Massnahmen zu treffen.
Weitere Auskünfte: Alexander Imhof, Amt für Umwelt, Tel. 041 875 24 49, alexander.imhof@ur.ch
Name | Telefon | Kontakt |
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Amt für Umwelt | +41 41 875 2430 | afu@ur.ch |