Haupinhalt
Vielfalt für einen gesunden und stabilen Bergwald von morgen
Steigende Temperaturen und längere Trockenperioden setzen dem Urner Wald zu. Damit auch die nächsten Generationen einen gesunden und stabilen Bergwald antreffen, werden auf kahlen Sturmflächen innerhalb des Waldes verschiedene einheimische Baumarten gepflanzt. In Anwesenheit von Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti, Barbara Merz Wipfli, Präsidentin der Dätwyler Stiftung, und Bruno Wipfli, Präsident von WaldUri, erfolgte am 23. Mai 2024 im Meiental der Startschuss zum «Baumpflanzungsprojekt Urner Wald».
In einem Waldstück im Meientaler Färnigwald haben heute Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti, die Präsidentin der Dätwyler Stiftung Barbara Merz Wipfli und Bruno Wipfli, Präsident von WaldUri, zusammen mit der Korporation Uri als grösste Waldeigentümerin und dem Urner Forstdienst eine Weisstanne gepflanzt. Damit gaben sie den Startschuss zum «Baumpflanzungsprojekt Urner Wald», das den Urner Wald von morgen positiv mitgestaltet.
Oft fehlen im häufig von Fichten dominierten Urner Wald Samenbäume von Baumarten, die ins Klima und den Wald der Zukunft passen. Die Nachkommen der gepflanzten Bäume sollen zu einem gesunden und stabilen Bergwald beitragen. Denn die steigenden Temperaturen sowie längeren Trockenperioden setzen unserem Gebirgswald zu: Vermehrt sind Bäume geschwächt oder sterben ab, weil sie nicht mit Trockenheit oder Hitze umgehen können. Gleichzeitig steigt die Anfälligkeit des Waldes gegenüber Schadenereignissen wie Stürmen, Krankheiten oder Borkenkäfer. Möglicherweise schreitet die Veränderung schneller voran, als sich die vorhandenen Baumarten anpassen können. «Es ist eine grosse Aufgabe für die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer, den Urner Wald so zu pflegen, dass er auch in Zukunft gesund und stabil ist. Dabei ist wichtig, genügend Nachwuchs mit standortgerechten einheimischen Baumarten sicher zu stellen, was bisher mit natürlicher Verjüngung möglich war. Mit dem Baumpflanzungsprojekt Urner Wald können wir schon heute damit beginnen, die Baumartenvielfalt durch gezielte Pflanzungen zu erhöhen», freut sich Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti.
Umgestaltung des Waldes dauert Jahrzehnte
Mit fortschreitender Klimaveränderung gewinnt eine grössere Baumartenvielfalt an Bedeutung. Hierbei sind die eingebrachten Baumarten auf die künftigen Klimaverhältnisse auszurichten. Die Wissenschaft geht derzeit davon aus, dass sich die aktuellen Vegetationsstufen um 500 bis 700 Meter gegen oben verschieben werden. Damit nimmt der Laubholzanteil in höheren Lagen markant zu und Baumarten wie Eiche, Kirschbaum oder Linde könnten auf über 1'200 Meter über Meer anzutreffen sein. Da solche Baumarten auf dieser Höhenlage noch nicht vorhanden sind, ist es sinnvoll, der Natur auf gewissen Flächen mit Pflanzungen von zukunftsfähigen Bäumen nachzuhelfen. Ein möglichst früher Zeitpunkt der Pflanzungen in die teils reinen Fichtenbestände im Kanton Uri ermöglicht, dass die aufgewachsenen Bäume mittelfristig als Samenbäume zur Verfügung stehen und den Wald langfristig mit ihrer Naturverjüngung umgestalten. Diese Aufwertung des Waldes dauert mehrere Jahrzehnte. Die grössere Baumartenvielfalt verringert das Risiko, dass einzelne Baumarten durch Störungen wie zum Beispiel Stürme, Borkenkäfer oder Pilzbefall ausfallen. Der Urner Wald wird anpassungsfähiger und resilienter gegenüber Schadenereignissen wie Stürme, Insektenbefall oder Krankheiten.
Dätwyler Stiftung unterstützt das Baumpflanzungsprojekt Urner Wald
Die Urner Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer setzen mit dem Baumpflanzungsprojekt Uri ein Zeichen, dass sie den klimabedingten Veränderungen im Wald aktiv begegnen wollen. Die Pflanzung von rund 15'000 Bäumen innerhalb der nächsten fünf Jahre ist eine gute Investition in die Zukunft. Jedoch ist die Finanzierung des Projekts eine grosse Herausforderung, denn die Urner Wälder können aufgrund der hohen Kosten und tiefen Holzerlöse momentan nicht kostendeckend bewirtschaftet werden. «Die Dätwyler Stiftung hat einen namhaften finanziellen Beitrag an das Baumpflanzungsprojekt Urner Wald zugesichert. Sie unterstreicht damit ihr Engagement im Umweltbereich und kann dazu beitragen, den Urner Wald klimafit zu machen. Damit können auch die nächsten Generationen von den wichtigen Waldleistungen wie Schutzwirkung vor Naturgefahren, Bereitstellung des nachhaltigen Rohstoffs Holz oder Kohlenstoffspeicherung gegen den Klimawandel profitieren», führt Präsidentin Barbara Merz Wipfli aus. «Gleichzeitig erhöht das Baumpflanzungsprojekt die Artenvielfalt im Urner Wald und bewirkt damit eine Aufwertung dieses wertvollen Lebensraums für rund 40 Prozent der einheimischen Tier- und Pflanzenarten. Die Förderung der Biodiversität ist nämlich ein Schwerpunkt der Förderaktivitäten der Dätwyler Stiftung im Bereich Umwelt».
15'000 Bäume für den Urner Zukunftswald
Von 2024 bis 2028 werden in neun Gemeinden zwischen Sisikon und Göschenen an 28 verschiedenen Standorten im Wald rund 15'000 Bäume gepflanzt. Die Baumartenwahl richtet sich nach dem aktuellen Wissensstand und berücksichtigt die zu erwartenden Klimaszenarien am jeweiligen Standort. Die Pflanzarbeiten werden durch die Forstbetriebe der Urner Korporationsbürgergemeinden in Zusammenarbeit mit dem Amt für Forst und Jagd vorgenommen. Folgende Baumarten stehen im Fokus: Linde, Bergahorn, Eiche, Weisstanne, Lärche und Waldföhre. Dabei wird sorgfältig auf die einheimische Herkunft und Standorttauglichkeit der Pflanzen geachtet. Die Gewinnung des Samenmaterials und die Aufzucht der Setzlinge wird unter den Zentralschweizer Kantonen koordiniert.
Mittelfristig wachsen die eingebrachten Jungpflanzen zu Samenbäumen heran, welche die natürliche Verjüngung des Waldes unterstützen. Wildschutzmassnahmen wie Einzelschütze oder kleinere Zäune schützen dabei die Pflanzen vor Verbiss durch Wildtiere.
Das Baumpflanzungsprojekt ist ein Projekt des Holzkreislauf Uri. Die Trägerschaft liegt bei WaldUri, dem Verband der Urner Waldeigentümer. Das Amt für Forst und Jagd bietet die fachliche Begleitung und die Dätwyler Stiftung unterstützt das Projekt finanziell.
Amt für Forst und Jagd
Rückfragen von Medienschaffenden:
Roland Wüthrich, Vorsteher Amt für Forst und Jagd, +41 (0)41 875 23 14, roland.wuethrich@ur.ch
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Foto - Bei der Baumpflanzung vor Ort: (von links) Bruno Wipfli (WaldUri), Wendel Loretz (Korporation Uri), Ad-rian Lussmann (Forstbetrieb Uri Süd), Regierungsrat Dimitri Moretti, Roland Wüthrich (Vorsteher Amt für Forst und Jagd), Barbara Merz Wipfli (Dätwyler Stiftung). (PNG, 13.86 MB) | Download | 0 | Foto - Bei der Baumpflanzung vor Ort: (von links) Bruno Wipfli (WaldUri), Wendel Loretz (Korporation Uri), Ad-rian Lussmann (Forstbetrieb Uri Süd), Regierungsrat Dimitri Moretti, Roland Wüthrich (Vorsteher Amt für Forst und Jagd), Barbara Merz Wipfli (Dätwyler Stiftung). |
Foto - Regierungsrat Dimitri Moretti setzt eine Weis-stanne im Bergwald Färnigwald. (PNG, 24.79 MB) | Download | 1 | Foto - Regierungsrat Dimitri Moretti setzt eine Weis-stanne im Bergwald Färnigwald. |
Foto - Weisstanne für den Bergwald für morgen. (PNG, 11.72 MB) | Download | 2 | Foto - Weisstanne für den Bergwald für morgen. |
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Sicherheitsdirektion | +41 41 875 2700 | ds.sid@ur.ch |