Haupinhalt

Tag der Kranken 2025 - Hilfe zur Selbsthilfe

28. Februar 2025

Rund 2.3 Millionen Menschen sind in der Schweiz von einer chronischen Krankheit betroffen und rund ein Drittel der Bevölkerung leidet an psychischen Problemen. Seit über 85 Jahren setzt der «Tag der Kranken» jährlich ein Zeichen für die kranken und beeinträchtigten Menschen in der Schweiz. Er findet dieses Jahr am 2. März 2025 statt und steht unter dem Motto «Hilfe zur Selbsthilfe». In diesem Zusammenhang rückt das Zentrum Selbsthilfe Uri in den Fokus, das als wichtige Anlaufstelle für Betroffene sowie Angehörige dient und zahlreiche Angebote für Austausch und gegenseitige Unterstützung bietet.

Warum ist Selbsthilfe so wichtig?

Selbsthilfe kann helfen, mit der Krankheit und mit dem Leben besser klarzukommen. Durch den Austausch in einer Selbsthilfegruppe erfahren Betroffene, dass sie mit ihren Sorgen und Problemen angenommen und verstanden werden sowie vom Erfahrungswissen anderer profitieren können. Dieser gemeinsame Austausch kann das Gefühl von Isolation mindern und die psychische Gesundheit stärken. Gleichzeitig können in der Gruppe praktische Tipps und Erfahrungen geteilt werden, die helfen, den Alltag besser zu bewältigen. Auch Angehörige können sich in Selbsthilfegruppen miteinander austauschen, und somit wertvolle Tipps im Umgang mit betroffenen Nahestehenden teilen. Bruno Scheiber vom Zentrum Selbsthilfe Uri meint ergänzend: «Oftmals ist es für Betroffene wie für Angehörige nur schon entlastend, zu erleben, dass sie mit all den Themen nicht allein sind. Immer wieder höre ich, dass sie in eine Gruppe kommen und sich verstanden fühlen, ohne sich erklären oder rechtfertigen zu müssen».

Selbsthilfe leistet einen wertvollen Beitrag im schweizerischen Gesundheits- und Sozialwesen. Zudem können in zahlreichen Fällen durch Selbsthilfegruppen auch Kosten im Gesundheits- und Sozialwesen eingespart werden.

Zentrum Selbsthilfe Uri

Das Zentrum Selbsthilfe Uri ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen im Kanton Uri.

Ein besonderes Anliegen des Zentrums ist die Förderung und Vernetzung von Selbsthilfegruppen zu vielfältigen Themen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich. Dabei unterstützt es nicht nur bei der Gründung neuer Gruppen, sondern steht auch bestehenden Gruppen mit Rat und Tat zur Seite. Darüber hinaus engagiert sich das Zentrum in der regionalen, kantonalen und nationalen Vernetzung und leistet wichtige Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Selbsthilfe zu stärken und Betroffene zu ermutigen, aktiv zu werden. Das Zentrum wird vom Kanton finanziert.

Der Kanton Uri zählt aktuell 23 Selbsthilfegruppen für Betroffene und/oder Angehörige. Zudem befinden sich 3 Selbsthilfegruppen im Aufbau, zu welchen weitere betroffene Personen gesucht werden, um entsprechend starten zu können. Die Themen der Selbsthilfegruppen reichen von Alkoholsucht, Krebs über Zwangsstörungen bis hin zu Trennung - Neubeginn. Alle Informationen zu den Selbsthilfegruppen im Kanton Uri sind auf der Internetseite www.selbsthilfe-uri.ch ersichtlich.

Wie entstehen neue Selbsthilfe-Angebote?

Wer zu einem bestimmten Thema oder Krankheitsbild eine Selbsthilfegruppe sucht, kann sich an das Zentrum Selbsthilfe Uri wenden. Gibt es dazu keine Selbsthilfegruppe im Kanton Uri oder den Nachbarkantonen, wird Unterstützung beim Aufbau einer neuen Selbsthilfegruppe angeboten.

In einem persönlichen Gespräch wird gemeinsam das weitere Vorgehen geplant und geklärt, wie das Zentrum am besten unterstützt werden kann. Mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit, Veröffentlichungen in verschiedenen Medien und in Kooperation mit den weiteren Selbsthilfezentren der Zentralschweiz hilft das Zentrum dabei, Gleichbetroffene zu finden. Die Gründungsphase wird begleitet und die Mitglieder werden dabei unterstützt, sich gegenseitig kennen zu lernen und gemeinsam zu definieren, wie es weitergeht. Das Zentrum Selbsthilfe Uri stellt für die Selbsthilfegruppen auch Räume zur Verfügung, damit sie sich ihren Bedürfnissen entsprechend treffen können.

Auszeichnung «Selbsthilfefreundliche Spitäler» für Klinik Zugersee

Selbsthilfe wird auch in der Psychiatrischen Klinik Zugersee grossgeschrieben, welche zum Psychiatriekonkordat Uri, Schwyz und Zug gehört. Die Stiftung Selbsthilfe Schweiz verlieh Mitte Januar 2025 der psychiatrischen Klinik Zugersee die Auszeichnung «Selbsthilfefreundliches Spital». Die Auszeichnung ist das Ergebnis eines engagierten Kooperationsprozesses zwischen der Klinik Zugersee, den Selbsthilfezentren Uri, Schwyz und Zug sowie Vertreterinnen und Vertretern von Selbsthilfegruppen im Bereich psychische Erkrankungen. Derzeit sind 58 Organisationseinheiten von insgesamt 45 Spitälern in 18 Kantonen bereits mit dem Prädikat «selbsthilfefreundlich» ausgezeichnet oder auf dem Weg zur Auszeichnung. Selbsthilfe Schweiz will damit deutlich machen, dass Selbsthilfegruppen wichtige Partner im Gesundheitswesen sind.

Gesundheitsdirektor und Landammann Christian Arnold begrüsst es, dass der Tag der Kranken das Thema Selbsthilfe ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. Er sagt: «Der Tag der Kranken bietet mit dem Thema «Hilfe zur Selbsthilfe» eine besondere Gelegenheit, den unschätzbaren Wert der gegenseitigen Unterstützung und Eigeninitiative in unserer Gesellschaft hervorzuheben. Mein Dank gilt all jenen, die sich in Selbsthilfegruppen engagieren, sei es als Betroffene, Angehörige oder Unterstützende. Sie schaffen Räume des Vertrauens, in denen Menschen mit ähnlichen Herausforderungen Trost, Verständnis und Mut finden können. Ebenso möchte ich dem Zentrum für Selbsthilfe Uri danken, die sich dafür einsetzen, das Bewusstsein für Selbsthilfeangebote zu stärken und den Zugang dazu zu erleichtern. Ihr Engagement trägt dazu bei, dass Menschen nicht allein mit ihren Sorgen bleiben müssen. Allen, die sich auf den Weg machen, Hilfe zu suchen oder anzubieten, wünsche ich Kraft und Zuversicht.»

Der «Tag der Kranken», der jeden ersten Sonntag im März stattfindet, sensibilisiert die Bevölkerung zu einem besonderen Thema aus dem Bereich Gesundheit und Krankheit. Die nationale Aktion will dazu beitragen, gute Beziehungen zwischen Kranken und Gesunden zu fördern, Verständnis für die Bedürfnisse der Kranken zu schaffen und an die Pflichten der Gesunden gegenüber kranken Menschen zu erinnern. Zudem geht es um die Anerkennung der Tätigkeiten all jener, die sich beruflich und privat für Patientinnen und Patienten engagieren.

Hinter dem Tag steht der gleichnamige Trägerverein, der die Bevölkerung einmal pro Jahr sensibilisieren will zu einem Thema aus dem Bereich «Gesundheit und Krankheit». Ziel ist es, Gesunde und Kranke zusammenzubringen und der Vereinsamung kranker Menschen entgegenzuwirken.

Weitere Informationen finden Sie unter www.tagderkranken.ch

Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion
Christian Arnold, Regierungsrat
Telefon: 041 875 24 30, E-Mail:
ch.arnold@ur.ch

Zentrum Selbsthilfe Uri, c/o Gesundheitsförderung Uri
Bruno Scheiber, Koordinator
Telefon: 041 874 13 94, E-Mail:
bruno.scheiber@gesundheitsfoerderung-uri.ch

 

 

 

Quelle: Selbsthilfe Schweiz.
Quelle: Selbsthilfe Schweiz.