Allgemeines
Trockenwiesen und -weiden (TWW) sind durch jahrhundertelange extensive landwirtschaftliche Nutzung entstanden. Die Arten der TWW stammen ursprünglich von Felsköpfen und von Kiesauen der Flusstäler, andere sind aus dem Mittelmeerraum und den osteuropäischen Steppen eingewandert. Auf den nährstoffarmen Böden haben sie einen neuen Lebensraum gefunden. Mit bis zu 80 Pflanzenarten pro Are gehören TWW zu den artenreichsten Lebensräumen der Schweiz. Die Wärmegunst, die Trockenheit und die optimalen Lichtverhältnisse ermöglichen auch sehr vielen Insekten optimale Lebensbedingungen. Vom Mensch geschaffen – heute durch Intensivierung oder Vergandung bedroht. Die letzten wertvollen Flächen wurden deswegen in einem Bundesinventar aufgenommen.
Uri
Der Kanton Uri weist trotz hohen Niederschlägen relativ viele TWW auf. Grund dafür sind die wasserdurchlässigen Böden an steilen Hanglagen, vor allem in den kalkdominierten Voralpen. Ausschlaggebend ist zudem, dass die landwirtschaftliche Nutzung dieser Flächen bis heute weder intensiviert noch aufgegeben wurde. 126 Objekte mit einer Gesamtfläche von 815 ha bezeichnet das Bundesinventar im Kanton Uri. Landwirtschaftliche Direktzahlungen des Bundes und Naturschutzbeiträge des Kantons sichern die angepasste Bewirtschaftung der TWW-Flächen . Regelmässiger Schnitt, angepasste Beweidung und Verzicht auf Düngereinsatz sind die Eckpfeiler einer nachhaltigen Nutzung der TWW und Gegenstand der Verträge, die der Kanton mit den Landwirten im Sinne eines landwirtschaftlichen Naturschutzes abschliesst. Besondere Bedeutung wird dabei der Förderung des Wildheunutzung beigemessen.
Gesetzt über den kantonalen Natur- und Heimatschutz (kNHG)