Haupinhalt

Reussdelta

Seit über 100 Jahren wird im Urnersee Kies abgebaut. Die tiefen Baggerlöcher zerstörten das flache Delta, weswegen sich die Wellen des Urnersees immer weiter ins Land hinein fressen konnten. Nicht nur verschwand der ehemals breite Schilfgürtel, sondern auch die Uferlinie verschob sich bis 300m landeinwärts! Im Jahr 1985 beschloss das Urner Stimmvolk eine nachhaltige Kiesnutzung unter Einbezug von Landwirtschaft, Naturschutz, Fischerei sowie Erholungsnutzung („Delta-Gesetz“). Im Rahmen eines Landschaftsentwicklungsplanes wurde das Mündungsgebiet der Reuss renaturiert Die langen Dämme wurden abgebrochen, damit die beiden befreiten seitlichen Mündungsarme wieder ein natürliches Delta bilden können. Zudem schuf der Kanton Uri mit dem Ausbruchmaterial zweier Grossprojekte – der A4-Umfahrung Flüelen und dem Gotthard-Basistunnel der Neat – neue Inselgruppen und Flachwasserbereiche. Drei dieser Inseln stehen unter Naturschutz, die anderen drei dienen im Sommer als Badeinseln. Das Reussdelta als Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung (BLN) kann sich heute wieder sehen lassen.

Ausgedehnte Riedwiesen prägen die Reussmündung. Spezielle Pflanzenarten wie Lungenenzian, Sibirische Schwertlilien, Horstseggen oder Orchideen wachsen in den Flachmooren. Auenwälder, Wassergräben mit Röhrichten, Fettwiesen, Hecken und Gebüschgruppen ergänzen die wertvollen Feuchtwiesen. Eine Vielzahl an Amphibien (Gelbbauchunken, Faden- und Bergmolche, Erdkröten, Wasser- und Grasfrösche und Feuersalamander) tummeln sich in den Gräben und Tümpeln. Viele Zugvögel nutzen das Reussdelta als wichtigen Rastplatz vor oder nach der Alpenüberquerung. Haubentaucher und Flussregenpfeifer brüten hier. Die vegetationslosen Inseln werden von Watvögeln besucht. Dank dem ausgedehnten Wanderwegnetz direkt am „Weg der Schweiz“ lässt sich dieser einmalige Naturraum unkompliziert entdecken.

 

 

 

 


Hier gelangen Sie zur Website des Reussdeltas.
Uferzone Reussdelta
Name VornameFunktionAmtsantrittKontakt
Name Download
Name Beschreibung