Haupinhalt
Weitere Verbesserung der Luftqualität im Kanton Uri
Die Luftqualität im Kanton Uri hat sich im Jahr 2023 weiter verbessert. Der neueste Bericht „Immissionsmessungen Kanton Uri“ liefert detaillierte Einblicke in die positiven Veränderungen und die erzielten Fortschritte bei der Reduzierung von Luftschadstoffen.
Die Luftqualität im Kanton Uri hat sich im Jahr 2023 weiter stabilisiert, wie aus dem neuesten Bericht «Immissionsmessungen Kanton Uri» (InNET Monitoring AG; 2024) hervorgeht. Die Messungen, die im gesamten Kanton durchgeführt wurden, zeigen eine positive Entwicklung: Die Luftschadstoffkonzentrationen sind an allen Stellen rückläufig. Besonders hervorzuheben ist die signifikante Abnahme der Stickoxide (NOx) und des Feinstaubs (PM10), was auf die erfolgreiche Umsetzung gezielter Umweltmassnahmen wie die regelmässige Abgaskontrolle von Öl- und Holzfeuerungen, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung sauberer Fahrzeuge zurückzuführen ist. An den Messstationen Altdorf und Erstfeld, die primär durch das Verkehrsaufkommen auf der A2 beeinflusst werden, wurden 2023 die im jahresübergreifenden Vergleich bisher tiefsten Werte beim Stickstoffdioxid (NO₂) und Feinstaub gemessen. Zudem ist eine Verringerung der Russkonzentrationen festzustellen, wobei diese noch immer über dem empfohlenen Jahresmittelrichtwert liegen.
Demgegenüber stechen die Ozonwerte hervor, die im Jahr 2023 einen neuen Spitzenwert erreicht haben. Hohe Ozonwerte treten insbesondere in den Sommermonaten auf, da die Ozonbildung aus Vorläuferstoffen, wie flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) und Stickoxiden, durch viel Sonnenschein beschleunigt wird. Hohe Ozonwerte sind gesundheitsschädlich und stellen eine Belastung für die Umwelt dar.
Ein weiteres Augenmerk des Berichts liegt auf der detaillierten Analyse der Inversionswetterlage, die besonders im Winterhalbjahr eine Herausforderung für die Luftqualität darstellt. Von einer Inversionslage spricht man, wenn eine Schicht kalter Luft am Boden von einer wärmeren Luftschicht darüber eingeschlossen wird. Dann ist der vertikale Luftaustausch gehemmt und Luftschadstoffe reichern sich in Bodennähe an. Der Bericht zeigt, dass der Einfluss von Inversionen auf das Immissionsgeschehen deutlich sichtbar ist. So sind die Stickstoffdioxid- und Feinstaubkonzentrationen an Inversionstagen deutlich höher als an Tagen ohne Inversion. Im Reusstal treten im Winter regelmässig Inversionswetterlagen auf.
Die mehrheitlich positiven Ergebnisse der Messungen 2023 sind ein Beleg für das Engagement des Kantons Uri, die Luftqualität kontinuierlich zu verbessern und die Umwelt zu schützen. In Zukunft muss sichergestellt werden, dass die bisher erreichte Reduktion der Luftbelastung dauerhaft Bestand hat. Um eine weitere Verbesserung der Luftqualität bezüglich Stickoxide, Feinstaub und Russ zu erreichen, müssen die Emissionen weiter reduziert werden. Dazu gehört nicht nur die Verminderung der Emissionen aus dem Verkehr, sondern auch aus Holzfeuerungen, Industrie und Gewerbe und von Baustellen. Um die Ozonwerte zu senken, müssen die Schadstoffe reduziert werden, die zu dessen Bildung beitragen, insbesondere flüchtige organische Verbindungen (VOC) und Stickoxide. VOC entstehen durch Abgase, Farben, Lacke und Reinigungsmittel. Durch den Verzicht auf lösungsmittelhaltige Produkte und weniger Autofahren kann im Alltag dazu beigetragen werden, die VOC-Belastung zu senken und die Luftqualität zu verbessern.
Weitere Informationen zu den Luftschadstoff-Immissionsmessungen im Kanton Uri finden Sie im vollständigen Bericht unter https://www.ur.ch/publikationen/7711.
Der Begriff Stickoxide bezeichnet die Summe von Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid. Stickoxide entstehen vor allem bei der Verbrennung unter hohen Temperaturen. Die Hauptquelle für Stickstoffdioxide ist der motorisierte Verkehr.
Bei Feinstaub und Russ handelt es sich um Staubteilchen, die so klein sind, dass sie bis in die tieferen Lungenabschnitte oder sogar ins Blut (Russ) vordringen können, was zu Atemwegserkrankungen führen kann. Diese Partikel können aus natürlichen Quellen wie Vulkanen, Waldbränden oder Wüstenstaub stammen, aber auch aus menschlichen Aktivitäten, etwa durch den Abrieb von Reifen, Bremsen, Bauarbeiten oder die Verbrennung von fossilen Brennstoffen. Feinstaub aus Verbrennungsmotoren sind besonders gesundheitsschädigend.
Ozon ist ein Schadstoff, der durch photochemische Reaktionen in der Atmosphäre aus den Vorläuferschadstoffen Stickoxide und flüchtige organische Verbindungen entsteht (VOC). Ozon wirkt als Reizgas auf Atemwege und Schleimhäute und kann allergische Reaktionen zur Folge haben. Auch im August 2024 wurden stark erhöhte Ozonwerte in der Zentralschweiz gemessen. Bei erhöhten Ozonwerten wird geraten, körperliche Anstrengungen nur morgens auszuüben, am Morgen zu lüften und sich mittags bis abends, wenn die Ozonkonzentrationen am höchsten sind möglichst wenig im Freien aufzuhalten.
Rückfragen von Medienschaffenden
Alexander Imhof, Vorsteher Amt für Umwelt Uri, 079 321 98 56 oder alexander.imhof@ur.ch
Christiane Krentscher, Luftreinhaltung, 041 875 24 57, c.krentscher@ur.ch
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