Haupinhalt

Schiesspflicht

Wer ist schiesspflichtig

Subalternoffiziere, Unteroffiziere und Angehörige der Mannschaft, die als am Sturmgewehr ausgebildet gelten, erfüllen im Jahr nach der Absolvierung der Rekrutenschule bis zum Ende des Jahres vor der Entlassung aus der Militärdienstpflicht und Abrüstung, längstens jedoch bis zum Ende des Jahres, in dem sie das 35. Altersjahr vollenden, jährlich eine obligatorische und ausserdienstliche Schiessübung mit der persönlichen Waffe.

Subalternoffiziere (Lt/Oblt) der mit dem Sturmgewehr ausgerüsteten Truppengattungen und Dienstzweige können zwischen dem Obligatorischen Programm 300 Meter (Stgw) oder 25 Meter (Pistole) wählen. Bestehen Sie die Schiesspflicht auf die Distanz 25 Meter nicht, so müssen sie das obligatorische Programm 300 Meter schiessen. Schiesspflichtige Angehörige der Armee, welche ihre Dienstpflicht im Durchdienermodell abgeschlossen haben, bleiben anschliessend während drei Jahren schiesspflichtig und werden im vierten Jahr abgerüstet und entlassen.

Wer ist von der Schiesspflicht ausgenommen

  • Armeeangehörige, welche 2023 aus der Militärdienstpflicht entlassen werden;
  • Rekruten, die im laufenden Jahr ihre Rekrutenschule bestehen oder beenden;
  • Subalternoffiziere des Psychologisch-Pädagogischen Dienstes der Armee (PPD);
  • Subalternoffiziere der Militärjustiz;
  • Angehörige der Armee, die nicht als am Sturmgewehr ausgebildet gelten;
  • das militärische Personal des Armeeaufklärungsdetachementes 10;
  • Subalternoffiziere in der Funktion Arzt (Az und Vet Az);
  • das militärische Personal der militärischen Sicherheit;
  • Angehörige der Fallschirmaufklärer Kompanie 17.

Wer ist von der Schiesspflicht dispensiert

  • Schiesspflichtige, die im betreffenden Jahr mindestens 45 Tage besoldeten Militärdienst leisten;
  • Schiesspflichtige, die im betreffenden Jahr mindestens 45 Tage Ausbildung oder Einsatz für die Friedensförderung, die Stärkung der Menschenrechte oder die humanitäre Hilfe leisten;
  • Schiesspflichtige, die vor dem 1. August einen Auslandurlaub erhalten haben sowie Militärdienstpflichtige, die aus dem Auslandurlaub zurückkehren und erst nach dem 31. Juli wieder mit der persönlichen Waffe ausgerüstet werden;
  • Schiesspflichtige, deren persönliche Waffe nach Artikel 17 der Verordnung vom 21.11.2018 über die persönliche Ausrüstung der Armeeangehörigen (VPAA) vorsorglich abgenommen wurde und die diese erst nach dem 31. Juli zurückerhalten;
  • Militärdienstpflichtige, die wieder in der Armee eingeteilt werden und erst nach dem 31. Juli wieder mit der persönlichen Waffe ausgerüstet worden sind;
  • die von einer medizinischen Untersuchungskommission (UC) Dispensierten, sofern die Dispensation nach dem 31. Juli abläuft;
  • die von der Militärbehörde des Wohnortkantons wegen Freiheitsentzug oder Krankheit Dispensierte, sofern die Dispensation nach dem 31. Juli abläuft;
  • Schiesspflichtige, die wegen Dienstverweigerung in Strafuntersuchung oder im Strafvollzug stehen;
  • Schiesspflichtige, die ein Gesuch um waffenlosen Militärdienst eingereicht haben, bis über das Gesuch rechtskräftig entschieden ist;
  • Schiesspflichtige, die ein Gesuch um Zulassung zum Zivildienst eingereicht haben, bis über das Gesuch rechtskräftig entschieden ist.

Erfüllung der Schiesspflicht (Obligatorisches Programm)

  • Die Schiesspflicht muss in einem in der ganzen Schweiz anerkannten Schiessverein bis am 31. August erfüllt werden. Die anerkannten Schiessvereine führen zwischen Anfang April und Ende August  obligatorische Schiessübungen durch;
  • Die Bundesübungen (Obligatorisches Programm, Feldschiessen) der gleichen Waffenart müssen im selben Jahr, aber nicht im gleichen Schiessverein geschossen werden;
  • die Schiesspflicht gilt als erfüllt, wenn der Schiesspflichtige die vorgeschriebene Anzahl Patronen, mit seiner persönlichen Waffe gezielt verschossen hat;
  • als Mindestleistung werden 42 Punkte auf 300 Meter und 120 Punkte auf 25 Meter verlangt, wobei nicht mehr als drei Nullen geschossen werden dürfen;
  • Schiesspflichtige, die diese Mindestleistung nicht erbracht haben, können das obligatorische Programm höchstens zweimal im gleichen Schiessverein, ausgenommen bei einem Wohnortswechsel, wiederholen (Kaufmunition);
  • die Erfüllung der ausserdienstlichen Schiesspflicht im WK ist nicht möglich.

Verbliebenenkurs bei Nichterreichen der nötigen Punktzahl

Wer die verlangte Mindestleistung (42 Pkt. auf 300m, 120 Pkt. auf 25m und nicht mehr als drei Nullen) das erste Mal und auch in der ersten bzw. zweiten Wiederholung nicht erreicht, gilt als verblieben und wird in einen Verbliebenenkurs aufgeboten. Der Verbliebenenkurs wird nur auf Distanz 300 Meter durchgeführt.

Kontrolle der Schiesspflicht

Das mit einem Strichcode versehene Aufforderungsschreiben zur Erfüllung der Schiesspflicht sowie das Dienst- und Schiessbüchlein, resp. der Militärische Leistungsausweis, sind zu den obligatorischen Schiessübungen mitzubringen. Schiesspflichtige müssen sich mit einem amtlichen Ausweis legitimieren können.

Allgemeines zur Obligatorischen Schiesspflicht

Jeder Angehörige der Armee hat mit seiner unveränderten persönlichen Ordonnanzwaffe zu schiessen (Subalternoffiziere mit der persönlichen Ordonnanzpistole oder einer Leihwaffe). Im Schiessstand ist der Gehörschutz (PAMIR) dauernd zu tragen. Wissentlich falsches Zeigen und Melden oder unwahre Eintragungen im Standblatt, im Schiessbüchlein oder Militärischen Leistungsausweis werden militärstrafrechtlich verfolgt.

Jeder Schütze hat vor dem Verlassen des Schützenlägers seine Waffe zu entladen, zu sichern und zur Kontrolle vorzuweisen. Wer diese Vorschrift missachtet oder sich der Waffenkontrolle entzieht, ist für alle Folgen persönlich haftbar.

Nachschiesskurs

Schiesspflichtige, inkl. Subalternoffiziere, welche das obligatorische Programm nicht vorschriftsgemäss in einem anerkannten Schiessverein geschossen haben, müssen den Nachschiesskurs auf Distanz 300 Meter absolvieren. Siehe öffentliches Aufgebot spätestens Ende September im Amtsblatt des Kantons Uri oder unter Publikationen.

Weisungen

Bitte nehmen Sie folgende Ausrüstungsgegenstände an das obligatorische Schiessen mit:

  • Aufforderungsschreiben zur Erfüllung der Schiesspflicht
  • Dienst- und Schiessbüchlein bzw. Militärischer Leistungsausweis
  • persönliches Sturmgewehr mit Magazin
  • Gewehrputzzeug
  • Sackmesser
  • Gehörschutz (PAMIR)
  • Amtlicher Ausweis

Dispensation von der Schiesspflicht

Wer die Schiesspflicht aus zwingenden Gründen (Bsp. Krankheit, Unfall oder Auslandabwesenheit) nicht erfüllen kann, reicht ein Dispensationsgesuch ein.


Schiessdaten / Mitteilungen
Jeweils Ende März erscheinen die neuen Schiessdaten.
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