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Neues Kantonales Integrationsprogramm in Umsetzung
Am 1. Januar 2024 ist im Kanton Uri offiziell der Start zur Umsetzung des Kantonalen Integrationsprogramms 2024 bis 2027 (KIP 3) erfolgt. Das KIP 3 baut wesentlich auf den früheren Integrationsprogrammen auf, setzt aber auch neue Schwerpunkte.
Das KIP 3 wurde im April 2023 vom Regierungsrat genehmigt und im Herbst 2023 vom Staatssekretariat für Migration (SEM) gutgeheissen. Seit Januar 2024 befindet es sich in Umsetzung, wobei die Federführung bei der Bildungs- und Kulturdirektion (BKD) liegt. Im Vergleich zu früheren Integrationsprogrammen ist im KIP 3 der Förderbereich Sprache substanziell ausgebaut und für alle Migrantinnen und Migranten zugänglich gemacht worden. Der Ausbau erfolgte als Reaktion auf die stark gestiegene Nachfrage nach Deutschkursen und aufgrund der Tatsache, dass viele Geflüchtete in Uri bislang ausserkantonale Angebote nutzen mussten. Dank dem neuen Kursangebot, das im Auftrag der BKD vom Berufs- und Weiterbildungszentrum Uri geführt wird, können geflüchtete Personen, die in Uri wohnen, nun vor Ort Deutsch lernen, wobei der Einstieg an mehreren Terminen pro Jahr möglich ist und die Wartezeiten verkürzt wurden. Auf diese Weise lässt sich auch die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten noch weiter beschleunigen.
Arbeitsmarktintegration weiterhin auf gutem Weg
Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten hat in Uri schon bisher gut funktioniert. Seit Jahren verzeichnet der Kanton hohe Erwerbsquoten im Asylbereich. Die hohen Quoten entlasten die Sozialhilfe und die Arbeitslosenkasse. Das Case Management Integration und das Job Coaching spielen hierbei eine zentrale Rolle: Beide Stellen begleiten Geflüchtete in passende Bildungsprogramme oder Arbeitsverhältnisse. Das KIP 3 finanziert zudem Programme und Massnahmen, dank denen die Geflüchteten spezielle Qualifikationen für den Arbeitsmarkt erwerben können. So wird auch das beliebte Qualifizierungsprogramm Gastronomie weitergeführt: seit dem Start der neuen Programmphase im Restaurant Schützenmatt in Altdorf.
Fortschritte im Förderbereich Frühe Kindheit
Die BKD setzt in der aktuellen Programmphase aber auch auf hochwertige Förderangebote im Bereich der Frühen Kindheit. So beteiligt sie sich zum Beispiel am Netzwerk Frühe Kindheit der Gesundheitsförderung Uri. Das Netzwerk fokussiert auf die Früherkennung von belasteten Familien, auf die Unterstützung und Vernetzung von Akteuren. Zudem wird das frühkindliche Sprachförderangebot unter der Leitung des Amts für Volksschulen ausgebaut, um fremdsprachige Kinder vor dem Schuleintritt gezielt zu fördern.
Die Integration der aktuell rund 260 Geflüchteten aus der Ukraine beschäftigt die Abteilung Integration weiterhin. Der Kanton Uri hatte gleich zu Beginn der Ukrainekrise beschlossen, die Integration der Geflüchteten analog derjenigen von Geflüchteten aus anderen Ländern zu gestalten. Im Fokus stehen bei den Ukrainerinnen und Ukrainern der Spracherwerb und die Arbeitsintegration. Eine Herausforderung ist weiterhin die Befristung des Schutzstatus S. Die Urner Schulen können aber wie bis anhin Unterstützung beantragen, wenn sie eine ukrainische Schlüsselperson beschäftigen. Die schulischen Schlüsselpersonen können interkulturell vermitteln, sind mit dem ukrainischen Schulsystem vertraut und erleichtern damit die Verständigung zwischen Schulen, Eltern und Kindern.
Mehr Qualität statt mehr Ausbau
Im KIP 3 liegt der Schwerpunkt nicht mehr auf der Erweiterung des Massnahmenkatalogs, sondern auf der qualitativ hochwertigen und effizienten Umsetzung bestehender Massnahmen sowie bei der Optimierung von Prozessen. Ein Beispiel dafür ist die Gründung der neuen Fachstelle Integration und Vernetzung Uri (FIVU); sie führt bestehende Aufträge des Sozialdienstes Uri Nord unter einem Dach zusammen. Die Bündelung umfasst Aufgaben wie Erstinformation, Beratung, Vermittlung von Schlüsselpersonen und Koordination der sozialen Integration.
Rückfragen von Medienschaffenden:
Daniela Scheidegger, Abteilungsleiterin Integration
Telefon 041 875 20 66, E-Mail daniela.scheidegger@ur.ch
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