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Italienisch auf der Oberstufe; Innovatives Projekt gestartet
Seit 20 Jahren wird im Kanton Uri in der 5. und 6. Klasse Italienisch unterrichtet. Leider konnte das Fach auf der Oberstufe nie flächendeckend angeboten werden. 2012 stellte der Erziehungsrat die Fortführung des Wahlpflichtfaches Italienisch zur Diskussion. Die Vernehmlassung ergab eine deutliche Mehrheit für die Beibehaltung. Zusätzlich wurde mehrfach angeregt, die Angebotslücke auf der Oberstufe zu schliessen, um mehr Nachhaltigkeit im Sprachlernprozess zu erreichen. Daraufhin veranlasste der Erziehungsrat, das Fach Italienisch als Ganzes zu stärken und gab ein Konzept für ein gemeindeübergreifendes Angebot des Wahlfachs auf der Oberstufe in Auftrag.
Erfreulich viele Anmeldungen
Das nun vorliegende Konzept wurde im Frühjahr 2013 genehmigt. Im Schuljahr 2013/14 hatten alle Sechstklässlerinnen und Sechstklässler im Kanton Uri, welche das Wahlpflichtfach besucht haben, die Möglichkeit, sich für das Wahlfach Italienisch auf der Oberstufe anzumelden.Erfreulicherweise haben sich 16 Schülerinnen und Schüler für das Angebot angemeldet. Dies ist eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass aufgrund der verlangten Vorkenntnisse nur rund 70 Schülerinnen und Schüler in Frage kamen und der Wechsel von der Primar- auf die Oberstufe an sich schon eine Herausforderung darstellt.
Ein Thema mit Brisanz
In mehreren Kantonen wird das Fremdsprachenmodell intensiv diskutiert und es laufen diverse politische Vorstösse betreffend Fremdsprachen auf der Primarstufe. Das Urner Fremdsprachenmodell erfüllt die Koordinationspflicht gemäss Sprachenstrategie der EDK nicht zu 100 Prozent, da Italienisch ab der 5. Klasse nicht obligatorisch ist. Es hat aber den Vorteil, dass sprachbegabte Schülerinnen und Schüler neben einer 2. Landessprache (Französisch ist auf der Oberstufe obligatorisch) die Möglichkeit erhalten, mit einer weiteren Landessprache (Italienisch ab der 5. Klasse als Wahlpflichtfach) in Kontakt zu kommen.Die Italienische Schweiz wird in der ganzen Fremdsprachendiskussion oftmals vergessen und der Kanton Uri setzt diesbezüglich ein deutliches Zeichen zugunsten seines Nachbarn.
Aufbau des Angebots
Mit dem Angebot sollen die Schülerinnen und Schüler des ganzen Kantons erreicht werden. Deshalb haben sich die Verantwortlichen nicht für ein herkömmliches Unterrichtsmodell an einem fixen Standort entschieden, sondern für eine dezentrale Variante bestehend aus folgenden drei Elementen.Fernunterricht (2 Lektionen pro Woche):
Der Unterricht findet als internetbasierter Fernunterricht statt. Die Lehrperson stellt den Schülerinnen und Schülern die Aufgaben, Hör- und Lesetexte etc. elektronisch zur Verfügung. Die Jugendlichen erledigen die Aufträge und schicken sie der Lehrperson zurück. Neben der selbstständigen Bearbeitung der Übungen sollen in dieser Zeit auch möglichst natürliche Sprachanlässe (via Telefon, Skype, Chat, WhatsApp usw.) stattfinden. Gesprächspartner sind die Mitschülerinnen und Mitschüler, die Lehrperson oder auch Kolleginnen und Kollegen einer Austauschklasse im Tessin. Zudem besteht pro Woche 2 Mal die Möglichkeit, die Lehrperson und die Mitschüler im virtuellen Klassenzimmer zu treffen, sich auszutauschen oder Fragen zu stellen.Referenzunterricht (2 Lektionen pro Monat):
Einmal pro Monat kommt die Lerngruppe für zwei Lektionen zum „Live-Unterricht“ zusammen. Dieser dient der Vor- und Nachbereitung des Fernunterrichts und der gemeinsamen Einführung in Wortschatz, Aussprache und Grammatik.Blockbildung (2 – 3 Mal jährlich):
Um die kommunikativen Fähigkeiten zu fördern und das Gelernte in realistischen Situationen anwenden zu können, sind Austauschtage im Tessin vorgesehen. Dies kann eine gemeinsame Reise zur Partnerklasse im Tessin oder ein mehrtägiger Einzelaustausch sein. Diese Aktivitäten werden an Wochenenden oder in den Schulferien stattfinden.Name | |||
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