Haupinhalt

WOV und Halbanschluss: Eine starke Kombination für die Erschliessung des Kantons Uri

Heute fährt der Verkehr mitten durch die dicht besiedelten Wohngebiete entlang der Gotthardachse zwischen Flüelen, Altdorf und Schattdorf. Das stark gestiegene Verkehrsaufkommen hat zu massiven Problemen geführt – das bestehende Strassennetz wird über Kapazität belastet. Viele Anwohnerinnen und Anwohner in Altdorf und Schattdorf leiden heute unter zu hohen Abgaswerten und hoher Lärmbelastung. Die neue West-Ost-Verbindung (WOV) schafft Abhilfe. Die neue Strecke wird im August 2025 eröffnet. Beim A2-Halbanschluss Altdorf Süd muss sich Uri noch etwas gedulden: Die Plananpassungen sind in Arbeit.

Im Oktober 2022 ging es los mit dem Bau der neuen West-Ost-Verbindungsstrasse (WOV). Die Arbeiten sind weit fortgeschritten. Am Samstag, 23. August 2025, kann die Bevölkerung die neue, rund 1300 Meter lange Strecke besichtigen. Alle Interessierten sind eingeladen, die WOV zu Fuss oder mit dem Velo zu besichtigen. Es ist eine einmalige Gelegenheit, die neue Verbindung in gemütlichem Tempo zu erleben. Nach der Inbetriebnahme Ende August 2025 wird die WOV nur noch für den Autoverkehr zur Verfügung stehen. Weitere Informationen zur Veranstaltung folgen in den nächsten Monaten. 

Übersicht Baustellen
Übersicht Bauperimeter

 

Aktuelle Arbeiten

Seit der zweiten Januarwoche werden die Arbeiten am Teilprojekt 2 der WOV beim Knoten Schächen in Schattdorf fortgesetzt. In einer ersten Etappe werden diverse Vorbereitungsarbeiten für die neue Verkehrsführung auf der Gotthard- und Dorfstrasse sowie für die neue Zufahrt zur Coop Tankstelle ausgeführt. Diese Bauphase dauert voraussichtlich bis Mitte Februar 2025.

Die Verkehrsführung auf der Gotthard- und der Dorfstrasse bleibt während dieser Phase unverändert. Zeitweise kann es zu Behinderungen und kurzzeitigen einspurigen Verkehrsführungen kommen. Bei einspuriger Verkehrsführung ist ein Verkehrsdienst im Einsatz. Die Fussgängerquerungen auf der Dorfstrasse und auf der Gotthardstrasse werden verlegt. Dazu wird vor der Crivelli-Kapelle ein provisorischer Gehweg erstellt.

Der neue Kreisel entsteht ab Mitte Februar
Ab Mitte Februar 2025 wird der neue Betonkreisel mit den Anschlüssen an die Schächenbrücke und an die neue West-Ost-Verbindungsstrasse inklusive neuer Werkleitungen realisiert. Diese Bauphase dauert voraussichtlich bis August 2025.

In dieser Phase wird die Verkehrsführung, insbesondere die Vortrittsregelung der Gotthardstrasse, geändert. Neu ist die Durchfahrt auf der Dorfstrasse von Altdorf Richtung Schattdorf Dorf und von Schattdorf Dorf in Richtung Altdorf vortrittsberechtigt. Die Gotthardstrasse von Süden her ist nicht mehr vortrittsberechtigt. Der Verkehr auf der Dorfstrasse und der Gotthardstrasse wird zweispurig geführt. Südlich der Schächenbrücke ist das Kreuzen von zwei entgegenkommenden Bussen oder Lastwagen aufgrund der vorhandenen Platzverhältnisse zeitweise eingeschränkt. Zur Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden wird während dieser Zeit ein Verkehrsdienst eingesetzt. Die Zufahrt zur Coop-Tankstelle erfolgt über das neu erstellte Provisorium.

Die weiteren Arbeitsschritte
Die Inbetriebnahme des neuen Kreisels und der West-Ost-Verbindung ist für Ende August 2025 vorgesehen. In den nächsten Bauetappen erfolgt der definitive Anschluss der Dorfstrasse an den neuen Kreisel und die Sanierung der Gotthardstrasse bis zur Zahnarztpraxis Uri.

Vier Schlüsselmassnahmen

Die WOV ist nur ein Teil des neuen Verkehrssystems im Urner Talboden. Ziel ist es, die heute belasteten Dörfer vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Umgesetzt wird ein neues regionales Gesamtverkehrskonzept (rGVK), das auf diese vier Pfeiler baut:

1.  West-Ost-Verbindungsstrasse (WOV)
2.  A2-Halbanschluss Altdorf Süd
3.  Kantonsbahnhof Altdorf mit Ausbau Bussystem
4.  Flankierende Massnahmen in den Siedlungsgebieten

Die Flankierenden Massnahmen in den Gemeinden Altdorf, Bürglen und Schattdorf sind rechtskräftig bewilligt. Die Umsetzung startet unmittelbar nach der Eröffnung der WOV.
 

Die WOV f?hrt den Verkehr neu im die Siedlungen herum.
Die WOV führt den Verkehr neu um die Siedlungen herum.
Schattdorf profitiert von einer bessern Erschliessung dank dem angepassten Knoten Schächen. Auch der Knoten Langmatt wird optimiert.
Die Knoten Schächen und Langmatt werden umgebaut und optimiert.

West-Ost-Verbindung entlastet Siedlungsgebiete und verbessert die Erschliessung des Urner Talbodens

Mit einer neuen Verkehrsführung im Urner Talboden sollen die Siedlungsgebiete nachhaltig vom Strassenverkehr und dessen negativen Auswirkungen entlastet werden. Mit dem total revidierten kantonalen Richtplan und dem dazugehörenden regionalen Gesamtverkehrskonzept Unteres Reusstal (rGVK UR) sind die raumplanerischen Grundlangen geschaffen worden, die Erschliessung des Urner Talbodens auf lange Sicht zu verbessern und den Verkehr um die Siedlungen herumzuführen. Als beste Lösung kristallisierte sich nach einem langen Planungsprozess die Kombination eines A2-Halbanschlusses Altdorf Süd im Raum Attinghausen mit einer West-Ost-Verbindungsstrasse (WOV) entlang des Schächens heraus. Die WOV beginnt beim Kreisel Wysshus Ost und führt durch den Industriepark RUAG. Bei der Coop-Tankstelle mündet die WOV schliesslich in die Gotthardstrasse Schattdorf ein. Andere Linienführungen wurden ebenfalls vertieft geprüft und verworfen. Ein Tunnelbau wäre sehr teuer und würde insbesondere im bewohnten Portalbereich zu keiner Verbesserung der Lärmsituation führen. Die Variante südlich des Schächens ist zum einen wirtschaftlich nicht vertretbar, da mehrere Unternehmen mit über 100 Mitarbeitenden verlegt werden müssen. Zudem wären südlich des Schächens aufwändige Schutzbauten nötig, da auf dem RUAG-Areal noch immer Sprengstoff verarbeitet wird. Eine Variante nördlich des Schächens wurde insbesondere mit Blick auf den schützenswerten Wald und das wertvolle Ökosystem verworfen. Dem Umweltschutz wird Rechnung getragen, indem für jeden Eingriff in die Natur ebenbürtige Ersatzmassnahmen umgesetzt werden.

Die WOV ist mehr als eine blosse Strassenverbindung. Sie ergänzt das Verkehrsnetz im Urner Talboden gezielt und ermöglicht ein neues Verkehrssystem, das für die künftige Entwicklung des Kantons wichtig ist. Wenn die WOV in Betrieb ist, muss sichergestellt sein, dass die Dörfer entlastet werden. Darum werden auf der Gotthardstrasse in Altdorf, Bürglen und Schattdorf punktuell so genannte Flankierende Massnahmen (FlaMa) eingeführt. Sie lenken den Durchgangsverkehr direkt auf die WOV und um die Siedlungsgebiete herum.

Am 27. Mai 2015 verabschiedete der Landrat die Kreditvorlage für die WOV im Rahmen des Strassenbauprogramms 2015–2020 für die Kantonsstrassen mit 40 zu 13 Stimmen zuhanden der Volksabstimmung. Im Oktober 2015 sagten die Urner Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern ja zum WOV-Kredit in Höhe von 19.8 Millionen Franken.

Der Bund hat den im kantonalen Richtplan ausgeschiedenen Korridor für die WOV erstmals am 20. September 2013 genehmigt. Die definitive Linienführung mit der Querung über den Schächenbach wurde mit der Richtplananpassung 2016 aufgenommen und durch den Bundesrat am 24. Mai 2017 genehmigt.

A2-Halbanschluss wird nachgebessert

Der A2-Halbanschluss Altdorf Süd wird durch das ASTRA geplant und finanziert. Nach einer Einsprache muss das Uvek (Stand 2024) weitere Abklärungen zu Lärmemissionen und Luftqualität machen, bevor mit dem Bau gestartet werden kann. Diese Arbeiten sind nun im Gange. Damit verzögert sich der Bau des Halbanschlusses um zwei bis vier Jahre.

News

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Kantonaler Richtplan

Richtplananpassung 2022 – genehmigt Mit der Richtplananpassung 2022 wurden verschiedene Kapitel des kantonalen Richtplans veränderten Verhältnissen angepasst. Die Richtplananpassung u…

Richtplananpassung 2022 – genehmigt

Mit der Richtplananpassung 2022 wurden verschiedene Kapitel des kantonalen Richtplans veränderten Verhältnissen angepasst. Die Richtplananpassung umfasst insbesondere die Themen Ausbau der Windenergie auf dem Gütsch ob Andermatt, Steinabbau, Deponien, Umladen von Steinmaterial vom See auf die Schiene und Fruchtfolgeflächen.

Der Bund hat die Richtplananpassung mit Beschluss vom 22. Januar 2024 genehmigt.

LINK Prüfbericht Bund 

 

Richtplan allgemein

Uri soll auch in Zukunft ein attraktiver Wohn-, Lebens- und Wirtschaftsraum sein. Wertvolle Kulturlandschaften, historische Ortsbilder und bedeutende Baudenkmäler geben Uri sein Gesicht. Gleichzeitig spielt der Kanton eine wichtige Rolle als Transitkorridor. Diese Eigenarten sollen langfristig erhalten und als Stärken ausgespielt werden. Die Leitplanken, die es braucht, um diese Ziele zu erreichen und Uri im nationalen Standortwettbewerb zu stärken, setzt der kantonale Richtplan. Er ist das wichtigste strategische Führungsinstrument der Regierung im Bereich der räumlichen Entwicklung sowie in der Koordination raumrelevanter Sachbereiche. Der Regierungsrat legt damit die wichtigsten Ziele, Strategien und Massnahmen der kantonalen Raumordnungspolitik zu den räumlichen Strukturen, zur Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung, zur Mobilität und zum Verkehr, zur Landschaft und Landwirtschaft, zu den Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen und zum Tourismus fest.

Die Abteilung Raumplanung bewirtschaftet den Richtplan, fördert seine Umsetzung und stellt das Controlling sicher.

 

Regionales Gesamtverkehrskonzept Urner Unterland

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